Insekten haben es zunehmend schwer in unserer Landschaft. Vielerorts finNden sie nicht mehr ausreichend Nahrung, Pestizide machen ihnen zudem das Leben schwer. Dabei sind wir Menschen hochgradig auf die Leistungen der kleinen Helferlinge angewiesen: Kostenlos bestäuben sie unsere Wildkräuter, Bäume sowie Kulturpflanzen und sorgen so für blühende Landschaften und reiche Ernten. Damit Insekten wieder ausreichend Nahrung und Lebensraum finden, kann jeder seinen Teil beitragen. Der NABU Köllertalgibt sechs Tipps, wie sich Hummel, Biene und Schmetterling in Gärten und auf Balkonen wohlfühlen.
Pflanzenauswahl: Einige heimische Pflanzen sind wahre Magneten für Insekten. Schon ein kleiner Kübel mit Kriechendem Günsel, Pfirsichblättriger Glockenblume oder Gewöhnlichem Natternkopf lockt Wildbienen und andere Nützlinge an.
Rasen: Weniger mähen und keinesfalls düngen; Magerrasen, Sand, Kies und üppige Wildstauden sind die artenreichsten Lebensräume für Insekten und im Erdboden siedelnde Wildbienenarten.
Wilde Ecke: Wer im Garten eine „wilde Ecke“ stehen lässt, leistet einen großen Beitrag für das Wohlergehen der Insekten. Und praktisch sind diese Ecken auch: Vermeintliche Abfälle finden hier ein zweites, sinnvolles Leben. So können etwa Reisig und Laub, die aus der Gartensaison übrig geblieben sind, in dieser Ecke abgelegt werden. Gleiches gilt für Totholz. Schon bald werden sich hier Wildbienen tummeln wie die Wald-Pelzbiene, die Blauschwarze Holzbiene oder die Gehörnte Mauerbiene. Sie alle lieben Totholz, ebenso Florfliegen und Käfer .
Lehm und Sand: Willkommene Elemente für Insekten sind auch offene Bodenstellen, Sandkuhlen oder eine Lehmfläche. Wildbienen wie die Gemeine Sandbiene oder die Frühlings-Seidenbiene finden hier dringend benötigtes Baumaterial oder nutzen die sandigen Stellen als Nistplatz.
Kleiner Teich: Insekten sind wie wir Menschen auch auf Wasser angewiesen. Schon ein kleiner Teich, bepflanzt mit Blutweiderich, Sumpf-Blutauge oder Wasserhahnenfuß wird dafür sorgen, dass sich hier zahleiche Insekten versammeln. Auch Vögel nutzen die Stellen gern für ein erfrischendes Bad und als Tränke.
Unterstützung für die Nachtaktiven: Insekten kommen nicht nur bei Tage in unsere Gärten, sondern auch bei Nacht. Nachtfalter wie der Kleine und Mittlere Weinschwärmer oder die Weißdorneule bevorzugen besonders naturnahe Gärten. Nachts leisten sie dort einen wichtigen Beitrag für die Bestäubung, z.B an der Nachtkerze – und nicht zuletzt dienen sie Fledermäusen als Nahrung.
Insektennisthilfe: Auch Nisthilfen sind bei Insekten sehr willkommen. Die Nisthilfen sollten immer im näheren Umfeld der Nahrungsangebote (150 m- 300 m) aufgestellt werden. Weite Flugstecken wirken sich negativ auf die Besiedlung der Nisthilfen aus und werden oft nicht von den Wildbienen angenommen. Von klein bis groß kann man sie in vielen Formen und Versionen bauen oder kaufen. Schnelle Varianten sind schon innerhalb von ein, zwei Stunden fertig. Doch auch aufwändige Insekten-Luxushotels können einen Garten als Gestaltungselement aufwerten. Bauanleitungen für die verschiedenen Varianten gibt es zum Download unter www.NABU.de/insekten-nisthilfe und wichtige Tipps, damit die Nisthilfen auch gut angenommen werden, findet man unter www.NABU.de/insektenhotel.
Weitere hilfreiche Tipps für einen insektenfreundlichen Garten, Informationsmaterial wie z.B. der Aktionsleitfaden „Gönn dir Garten“, Blumensamen sowie Insektenhotels erhalten Sie bei Ihrem NABU Köllertal im NABU-Treff in der Köllertalstr. 17 in Püttlingen, der mittwochs und samstags jeweils von 10 Uhr bis 12 Uhr geöffnet ist.
Für Rückfragen:
nabu-koellertalgmx.de oder 06898-2001995
Auf der Gemarkung Kölln neben dem Wohngebiet Breitfeld konnte die NABU Ortsgruppe Köllertal in 2019 zwei weitere Flurstücke von insgesamt 40 Ar erwerben. Direkt im Anschluss war bereits 2018 eine Streuobstwiese mit 12 Hochstämmen gepflanzt worden, dazwischen wurde eine Benjeshecke aufgeschichtet.
Nach der letzten Rapsernte hatte der Landwirt Gras ausgesät, im Winter sah die Fläche dann unberührt aus, Spuren im Schnee zeigten aber, dass der Feldhase wieder angekommen war.
Im Frühjahr begann das neueingesäte Gras zu wachsen…
und Ende April konnten Wasserbüffel und Konikpferde das frische Grün genießen.
Anfang Mai wurde die Fläche von Biolandwirt Valentin Puhl umgepflügt und geeggt
Am Samstag, 16. Mai wurde auf der Fläche dann die Tübinger Mischung ausgesät
Am 20. Mai 2020 wurde mit Schüler/innen der Grundschule Pflugscheid die Blühfläche in Riegelsberg ausgesät.
Und heute blühen Phacelia, Gelbsenf, Malven, Buchweizen und locken (Wild)-Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an.
Im Herbst wollen wir auf der linken Seite eine weitere Reihe von Obstbäumen pflanzen, dazwischen soll es auch in den kommenden Jahren blühen.
So sieht die Blühfläche in Riegelsberg aus:
Begleitende Maßnahmen:
Verleihung der NABU-Plakette „Insektentankstelle“: Bereits 40-mal wurde diese Plakette angefordert von Naturschützern, die ihre (Vor)-Gärten insektenfreundlich gestalten. Jetzt wollen sogar 13 Edeka-Märkte ausgezeichnet werden.