Umzug zweier Steppenrinder

Die meisten Menschen aus dem Köllertal kennen vermutlich die Steppenrinder

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Rekordernte auf Streuobstwiese

Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften

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Fledermauskolonie "Graues Langohr" in Püttlingen

„2024 ist kein fledermausfreundliches Jahr“

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Unser aktueller Flyer

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60 Jahre NABU im Köllertal

Wir haben viel erreicht – und noch viel vor!

Gut besucht war die Jubiläumsveranstaltung „60 Jahre NABU im Köllertal“, die in diesen Tagen an der Scheune Neuhaus stattfand. Neben vielen Mitgliedern hatten auch viele Gäste den Weg ins Waldinformationszentrum gefunden. Vorsitzender Hans-Joachim Schmidt konnte neben Vertretern des Umweltministeriums (Helga May-Didion), des Regionalverbandes (Norbert Moi), der Stadt Püttlingen (Denise Klein) und des NABU-Landesverbandes (Ute Meiser) auch Vertreter vieler Kooperationspartner begrüßen. Ein besonderer Gruß galt auch dem ehemaligen Europaabgeordneten Jo Leinen, der ehemaligen saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie dem Landtagsabgeordneten Pascal Arweiler.
 

1964 bereits wurde der NABU  Riegelsberg gegründet, damals noch als Ortsgruppe des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV). Die Umbenennung in NABU-Ortsgruppe erfolgte erst 1990 nach der Wiedervereinigung mit der DDR. 2014 wurde dann die NABU-Ortsgruppe Köllertal in Püttlingen gegründet, 2022 erfolgte der Zusammenschluss der beiden Ortsgruppen. In einem Rückblick auf die 60 Jahre gibt es auch positive Entwicklungen zu vermelden. Die Bestände der ehemaligen Sorgenkinder Weißstorch, Biber, Wanderfalke, Wildkatze und Uhu, die alle im Saarland ausgestorben waren, erholen sich. Kolkrabe, Eisvogel, Wasseramsel, Wiedehopf und Schwarzstorch sind wieder im Köllertal zu entdecken.

Es gibt also Entwicklungen, die durchaus Hoffnung machen. Daneben gibt es auch viele negative Entwicklungen wie der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur mit schmelzenden Gletschern und steigendem Meeresspiegel und häufigen Extremwetterereignissen. Das diesjährige Pfingsthochwasser zeigt auch, dass es im Köllertal keine weiteren Versiegelungen mehr geben darf, Entsiegelung ist in den nächsten Jahren wichtiger.

Mut machen die Projekte, die die NABU-Ortsgruppe im Köllertal durchführt. Die konkreten Tätigkeiten der im NABU ehrenamtlich aktiven Mitglieder (darunter auch eine Naturschutzjugendgruppe)  sind sehr vielfältig und umfassen unter anderem die Errichtung und Pflege von Blühstreifen und Streuobstwiesen, den Bau und das Anbringen von Vogelnist- und Fledermauskästen sowie das Betreuen von Krötenschutzzäunen und die Renaturierung landwirtschaftlicher Flächen zum Schutz von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Vor allem die Beweidungsprojekte mit Steppenrindern, Brillenschafen und Ziegen helfen mit, die Artenvielfalt bei Insekten und Bodenbrütern zu erhalten. Die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke wird durch die Anlage von Felsteichbecken gefördert.

Auf das stetige Wachstum der Mitgliederzahlen in den letzten 60 Jahre auf jetzt über 1000 Mitglieder ist der NABU natürlich stolz! Es beweist, dass immer mehr Menschen Interesse daran haben, unsere Umwelt, das Klima und die Natur vor Ort zu schützen. Sie treffen sich im NABU-Treff in Püttlingen, Köllertalstr. 17, der mittwochs und samstags jeweils von 10 Uhr bis 12 Uhr geöffnet ist.
Für langjährige Unterstützung der Vorstandsarbeit wurden anschließend geehrt: Doris Diehl-Strempel, Gerd Bender, Hans-Adolf Klein und Hans-Joachim Schmidt.

Die Jubiläumsveranstaltung ist der Auftakt für ein Jahr der Aktivitäten 2025 sein:
Exkursionen, Pflanzentauschbörse und ein Besuch der verschiedenen Beweidungsprojekte sind nur einige Beispiele!

Rückblick 2014 – 2024 unseres Vorsitzenden Hans-Joachim Schmidt

Ich möchte zunächst an unsere Gründungsversammlung erinnern, die am 10. Juni 2014 im Trimmtreff stattfand. 17 Mitglieder hatten sich eingefunden, die Moderation übernahm die damalige Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Sie übernahm dann für mehrere Jahre auch das Amt der Kassenprüferin.

Was hat sich nun seitdem verändert? Ich möchte meinen Rückblick mit einigen positiven Entwicklungen der letzten 10 Jahre beginnen: So ist es doch erfreulich, dass in Deutschland erstmals mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammt. Das vertrauenswürdige Fraunhofer-Institut hat bei seiner letzten Messung am 11.7.2024 festgestellt, dass 67,5 % des benötigten Stroms aus erneuerbaren Quellen stammt.

Auch im Naturschutz gibt es positive Entwicklungen zu vermelden. Die Bestände der einstigen Sorgenkinder Weißstorch, Biber, Wanderfalke und Uhu, die alle im Saarland ausgestorben waren, erholen sich. Kolkrabe, Eisvogel, Wasseramsel, Wiedehopf und Schwarzstorch sind wieder im Köllertal zu entdecken. Es gibt also durchaus Entwicklungen, die Hoffnung machen. Sie werden jedoch allzuoft von schlechten Nachrichten überdeckt und nicht mehr wahrgenommen. Und schlechte Nachrichten gab es in den letzten 10 Jahren mehr als genug: die globale Durchschnittstemperatur liegt jetzt bereits um 1,45 Grad über dem vorindustriellen Niveau, die Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und die Extremwetterereignisse nehmen zu. Gleichzeitig nimmt die Artenvielfalt vor allem bei den Bodenbrütern und den Insekten dramatisch ab.

Die eingangs erwähnten Lichtblicke zeigen aber, dass wir es nach wie vor in der Hand haben, die negativen Trends umzudrehen. Mut machen uns unsere Projekte, die zeigen, dass Erfolge möglich sind. So helfen unsere Beweidungsprojekte mit, Flächen offenzuhalten und damit die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren zu erhöhen. Auch Sandgruben und Steinbrüche sollten offengehalten werden, denn sie sind Nischen für vom Aussterben bedrohte Tiere wie die Gelbbauchunke, die wir zusätzlich durch Felsteichbecken fördern.

Sorgen bereiten uns die weiter fortschreitende Versiegelung unseres naturnahen Köllertals durch Straßen, Parkplätze, Gewerbe- und Neubaugebiete. Es ist bedenklich, dass auch die Köllertalkommunen wegen der Gewerbesteuer gezwungen sind, immer neue Gewerbeflächen anzulegen.
Hier müsste das Land ehemalige Gewerbeflächen für Neuansiedlungen nutzen, die Gewerbesteuer einziehen und auf alle Kommunen verteilen. Das Pfingsthochwasser in diesem Jahr zeigte deutlich, dass wir zukünftig mehr Ideen für Entsiegelung als für Versiegelung entwickeln müssen.

Wir werden auch in Zukunft Kritik üben und Veränderungen einfordern und freuen uns, dass es noch einen Rechtsstaat gibt, der das ermöglicht. Wir sind deshalb dankbar für all diejenigen, die sich mit uns für eine intakte Umwelt für eine reiche Natur und eine freie Gesellschaft einsetzen. Ich erinnere deshalb auch mit großer Wehmut an unsere im vergangenen Jahrzehnt verstorbenen Vorstandsmitarbeiter Dr. Hans-Friedrich Willimzik, Joachim Feld und Franz Bund.

Wir wollen dieses Engagement auch im nächsten Jahrzehnt gemeinsam mit Euch entwickeln und das lebenswerte Köllertal naturnah weiterentwickeln.

Wieder Amselsterben durch Usutu-Virus

NABU Saarland bittet um Online-Meldung von toten und kranken Amseln

Nach mehreren Jahren der Ruhe gibt es derzeit im Saarland wieder deutlich mehr Meldungen über tote und krank aussehende Amseln in Gärten und Grünanlagen. Den NABU erreichten zahlreiche Telefonanrufe, bei denen von toten bzw. orientierungslosen, taumelnden oder aufgeplusterten Amseln berichtet wurde. Wir gehen davon aus, dass sich das Usutu-Virus wieder unter Amseln breit macht und zu vermehrten Todesfällen führt. Zuletzt haben die hochsommerlichen Temperaturen die Vermehrung der Stechmücken, die das Virus übertragen, begünstigt. Deshalb werde es zum Ende des Sommers vermutlich weniger Amseln in unseren Gärten geben. Umso wichtiger ist es, so der NABU, Amseln und anderen Singvögeln mit einem naturnahen Garten wertvolle Rückzugsräume zur Verfügung zu stellen, damit sie sich erholen und im nächsten Jahr wieder erfolgreich brüten können.

Um mehr darüber zu erfahren, wie stark die Amseln im Saarland vom Usutu-Virus betroffen sind, bittet der NABU um Online-Meldungen von toten oder kranken Amseln. Wer im Garten oder Park tote Amseln oder krankhafte Auffälligkeiten bei den Vögeln bemerkt, sollte uns das unter www.nabu.de/usutu melden. Die eingehenden Meldungen helfen dabei, die Gesamtsituation besser einzuschätzen. Betroffene Vögel – meist Amseln – sind augenscheinlich krank, haben zerzaustes Gefieder, flüchten nicht mehr und wirken apathisch. Erkrankte Vögel sterben meist innerhalb weniger Tage. Es gibt keine Möglichkeit, den infizierten Vögeln zu helfen. 

Aktuell gibt es deutlich mehr Meldungen von toten oder kranken Amseln als im Vorjahr. Durch das Virus verursachte Todesfälle treten jeweils während der Stechmückensaison von Mai bis September auf. Fast immer sind es Amseln, bei denen diese Krankheit festgestellt wird, weshalb die Usutu-Epidemie auch als „Amselsterben“ bekannt wurde. Allerdings werden auch andere Vogelarten vom Virus befallen und können daran sterben. Seit dem erstmaligen Auftreten im Jahr 2010 breitet sich das besonders im Spätsommer von Stechmücken auf Vögel übertragene Usutu-Virus zunehmend über Deutschland aus. Waren in den ersten Jahren lediglich wärmebegünstigte Regionen entlang des Rheintals und am Untermain betroffen, konnte seit 2016 eine Ausbreitung nach Norden und Nordosten festgestellt werden. Die Stechmücken konnten sich in diesem Jahr wahrscheinlich vielerorts aufgrund der anhaltenden Feuchtigkeit gut entwickeln. Hitze und Feuchtigkeit begünstigen ihre Verbreitung.

Tote Tiere können zur Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg oder nach Rücksprache auch an Veterinäruntersuchungsämter gesendet werden. NABU-Einrichtungen haben keine Möglichkeit, die Vögel zu untersuchen. Deshalb ist es wichtig, dass sie direkt ans BNITM oder an die Ämter gehen. Wer tote Tiere einschickt, sollte Handschuhe tragen, danach die Hände waschen und desinfizieren sowie für den Versand Kühl-Akkus beilegen. Das Risiko für Menschen, sich mit dem Usutu-Virus anzustecken, ist gering. Es kann jedoch durch Stechmücken auf den Menschen übertragen werden und zu Fieber und in seltenen Fällen zu schwereren Komplikationen wie einer Gehirnentzündung führen. Bisher sind weltweit nur ein Dutzend Fälle bekannt, in denen Menschen tatsächlich am Usutu-Virus erkrankt sind. Einige davon waren nachweislich Risikopatienten mit geschwächtem Immunsystem. Für eine Erkrankung von Haustieren wie Hunden oder Katzen gibt es nach derzeitigem Kenntnisstand keine Anhaltspunkte.

Meldeaktion zum Amselsterben - NABU
 

 

 

Weißstörche im Saarland auch 2024 weiter im Aufwind

Mit den Weißstörchen geht es weiterhin aufwärts im Saarland. 53 Revierpaare kehrten 2024 aus ihren Winterquartieren ins Saarland zurück, ein neuer Rekord seit  der ersten Brutansiedlung 1998 in Homburg-Beeden.
Der Schwerpunkt der Vorkommen liegt mit 34 Revierpaaren im Saarpfalzkreis, gefolgt von 13 Brutpaaren im Landkreis St.Wendel, 2 Revierpaaren im Landkreis Neunkirchen , 2 Revierpaare im Landkreis Merzig-Wadern und 2 im Landkreis Saarlouis. Lediglich im am dichtesten besiedelten Landkreis, dem Regionalverband Saarbrücken sind noch keine Brutpaare anzutreffen.
Damit ist der Bestand aktuell 3 mal so hoch wie zu früheren Zeiten, als gegen 1930 maximal 15 bis 20 Paare des Weißstorches das Saarland besiedelten. Nach dem 2. Weltkrieg gingen die Zahlen dann kontinuierlich zurück und der Weißstorch galt im Saarland als ausgestorben, bis es 1998 zu einer ersten Ansiedlung an der Blies im Saarpfalzkreis kam.
Der Storchenexperte des NABU Saarland, Christoph Braunberger, berichtet, dass 2024 trotz enormer Verluste durch die vielen Niederschläge und kalten Nächte im Mai und Juni  erstaunlicherweise noch 58 Jungvögel flügge wurden. Das Saarland scheint also für die Störche ein geeigneter Lebensraum zu werden. Als Grund für die weitere Ausbreitung der Störche im Saarland wird die geringere Sterberate beim Zug ins Winterquartier nach Spanien und Afrika angesehen. Zudem werden die Renaturierung der saarländischen Flüsse und Bäche und das gute Nistplatzangebot in diesen naturnahen Lebensräumen für die Steigerung der Storchenpopulation im Saarland angesehen. Ein weiterer Anstieg der Storchenpaare im Saarland in den kommenden Jahren ist möglich. An Saar, Blies, Prims und Mosel, vielleicht sogar im Köllertal werden noch Kapazitäten für weitere Weißstorchansiedlungen gesehen.
Bemerkenswert ist, dass die Weißstörche auch natürliche Brutplätze nutzen: so siedelten in diesem Jahr 17 Horstpaare auf alten großen Pappeln an der Blies, wo sie eigenständig Horste errichteten.
Storchenhauptstadt des Saarlandes ist Homburg, wo alleine 22 Paare Nachwuchs großzogen.

Der Nabu zeichnet außerdem jedes Jahr fledermausfreundliche Häuser aus. Viele naturschutzinteressierte Kinder und Erwachsene bauten am Samstag insgesamt 12 Fledermauskästen, die jetzt an Gebäuden oder Bäumen angebracht werden können, damit die Schönen der Nacht ein Dach unter dem Kopf haben.

Angebote im NABU-Treff

In unserem NABU-Treff gibt es immer etwas Interessantes zu finden. Informationen über unser aktuelles Angebot finden Sie hier.

Vogelfutter und Futterhäuschen

Das Füttern von Vögeln zur Winterzeit hat nicht nur in Deutschland eine lange Tradition. Es ist bei vielen Vogelfreund*innen beliebt und von Beginn an auch im Naturschutzbund (NABU, früher Deutscher Bund für Vogelschutz, DBV) verankert. An Futterstellen lassen sich die Tiere aus nächster Nähe beobachten. So ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben.
Welches Futter eignet sich am besten? Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an Ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von unterschiedlichen Arten bevorzugt werden.
Die häufigsten Körnerfresser an Ihrer Futterstelle sind Meisen, Finken und Sperlinge. Bei uns überwintern daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig. Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie anbieten.
Vogelfutter und Futterhäuschen gibt es in großer Auswahl im NABU-Treff in Püttlingen, Marktstr. 21, der mittwochs und samstags von 10 Uhr bis 12 Uhr geöffnet hat.

NABU-Treff: Bücherschrank eingerichtet

Im NABU-Treff (Püttlingen, Köllertalstr. 17) haben wir einen Bücherschrank eingerichtet. Weitere Informationen können Sie hier nachlesen.

Wir suchen Paten für ...

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Ungarische Steppenrinder

Brillenschafe

NABU-Mitglieder produzieren für NABU-Mitglieder

Honig, Marmelade, Liköre, Eier, Nistkästen, Fütterhäuser, Insektenhotels... Viele Produkte aus der Region bieten wir in unserem NABU-Treff in der Köllertalstr. 17, 66346 Püttlingen, an. Geöffnet ist unsere Geschäftsstelle mitwwochs und samstags von 10 bis 12 Uhr. Schauen Sie mal rein ...

neuer NABU-Treff

Der neue NABU-Treff in Püttlingen, Köllertalstr. 17 ist jetzt wieder mittwochs und samstags von 10 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Abgegeben werden können weiterhin Kronen- und Weinkorken, Brillen und Bücher.