Wildkatze ins Köllertal zurückgekehrt

Nach Biber, Eisvogel und Uhu ist nun auch die Wildkatze wieder ins Köllertal zurückgekehrt

Foto: Archiv Hans-Adolf Klein

Dabei war die geschützte Europäische Wildkatze anfangs des 20. Jahrhunderts in Deutschland fast ausgerottet. Inzwischen werden die Bestände wieder auf 6000 - 8000 Tiere geschätzt, die meisten davon in Süddeutschland. Im Saarland rechnet man mit etwa 500 Wildkatzen.
Eine davon ist nun im Köllertal entdeckt worden, denn sie wurde auf einer vielbefahrenen Straße überfahren. Um sicher zu gehen, dass es sich wirklich um die Wildkatze handelt, schickte der NABU Köllertal Haare und Teile des Ohres an das Senckenberginstitut für Wildtiergenetik in Gelnhausen.
Das Ergebnis der Untersuchung kam nun diese Tage in Püttlingen an: es handelt sich zweifellos um eine Wildkatze und zwar ein Jungtier, das in diesem Jahr geboren wurde. Das bedeutet, dass wahrscheinlich schon eine ganze Wildkatzenfamilie im Köllertal zuhause ist. Was auch nicht verwunderlich ist, denn sie lebt mit Vorliebe in naturnahen, laubholzgeprägten Wäldern, in denen es genügend Versteckmöglichkeiten für den Nachwuchs gibt. Auch offene Weideflächen für den Mäusefang sind bei ihr sehr beliebt. Dabei ist die Wildkatze keineswegs eine verwilderte Hauskatze, vielmehr stammt sie von der Afrikanischen Falbkatze ab. Zu erkennen ist sie am buschigen Schwanz mit bis zu 3 dunklen Ringen und an einer hellen, fleischfarbenen Nase. Sie ist etwas größer als Hauskatzen und sehr scheu. Sollten Spaziergänger im Wald eine Jungkatze finden, so dürfen diese Tiere keineswegs mit nachhause genommen werden.