die noch im Saarland anzutreffen ist. Dabei wird ihre Größe beim Flug noch überschätzt, denn mit ihrer Körpergröße von 5 cm und einem Gewicht von 5 Gramm passt sie in jede Streichholzschachtel. Wie bei allen Fledermausarten ist ihr Bestand jedoch stark gefährdet, seit den 1950er Jahren sind die Fledermausquartiere stark zurückgegangen.
Umso erfreulicher, dass jetzt ein Sommerquartier der Zwergfledermaus in Püttlingen langfristig gesichert werden konnte, das sich unter der Verkleidung eines Garagendaches befindet. „Wenn die Dämmerung hereinbricht, verlassen mehr als 40 Fledermäuse dieses Quartier“ berichten Garagenbesitzer Dieter Mathieu und Nachbar Hermann Ihl. NABU-Fledermausexpertin Dr. Christine Harbusch ergänzt: „Zuerst verlassen die Alttiere das Quartier und ab Ende Juli folgen dann die etwas kleineren Jungtiere“. Anschließend jagen sie zwischen Häusern, an Teichen und Waldrändern nach Insekten. Harbusch: „Untersuchungen haben gezeigt, dass sie pro Stunde ungefähr 500 Insekten, darunter viele Stechmücken erbeuten“. Das geht so noch bis Ende August, bis die Fledermäuse sich auf den Weg ins Winterquartier machen, das oft in Höhlen und Stollen zu finden ist. Dort verbringen sie den Winter in Winterstarre, bis sie im kommenden Frühjahr wieder ihr Sommerquartier aufsuchen und sich dort fortpflanzen, wobei maximal ein Junges geboren und gesäugt wird.
Um das Püttlinger Fledermausquartier langfristig zu sichern, überreicht Dr. Christine Harbusch die Plakette „Fledermausfreundliches Saarland“ an Dieter Mathieu und Hermann Ihl. Sie soll an der Garage angebracht werden und daran erinnern, dass die Beseitigung dieses Quartiers aus Naturschutzgründen verboten ist.
Wer weitere Fledermausquartiere im Köllertal kennt, kann dies dem NABU Köllertal melden:
06898-2001994 oder nabu-koellertal@gmx.de
